Immerhin bräunlich: Viele Kakaopulver enthalten mehr Zucker als Bestandteile aus der Kakaobohne. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christin Klose/dpa-tmn)

Zum Frühstück oder auch mal zwischendurch: Kinder lieben Kakaotrunk. Wie ein aktueller Produkttest zeigt, ist offenbar auch klar, warum: Denn gängige Pulver zum Anmischen bestehen zum größten Teil aus Zucker. Das ist einer der Gründe, aus denen keines der im Auftrag von «Öko-Test» (Ausgabe 5/23) 16 untersuchten Instant-Pulver mit «gut» oder besser bewertet wurde.

Fünf Mal vergab die Zeitschrift die Note «befriedigend», darunter an drei der sieben Bio-Produkte im Testfeld. Sechs Instant-Pulver schnitten mit «ausreichend» ab. Bei fünf weiteren reichte es nur für «mangelhaft» oder «ungenügend». Rundum überzeugen könne keines der Kakaopulver, schreibt «Öko-Test».

Der geringste vom beauftragten Labor festgestellte Zuckergehalt lag bei rund 60 Prozent. Zehn Produkte enthalten mehr als 80 Prozent. Den durch die Bank hohen Anteil stuft «Öko-Test» auch deshalb als problematisch ein, da viele der Produkte sich speziell an Kinder richteten, gemäß einer Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO aber gar nicht mehr beworben werden sollten.

Weitere bedenkliche Bestandteile

Der höchste gemessene Kakaopulveranteil lag bei 41 Prozent, der geringste bei 19 Prozent. In fünf Produkten, darunter drei Bio-Kakaopulver, wies das Labor zudem Cadmium nach. Das Schwermetall reichere sich vor allem in Leber und Niere an und könne Organe langfristig schädigen.

Auch Mineralölbestandteile fanden sich fast bei der Hälfte der Testkandidaten: Die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich laut dem Magazin im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Die gesundheitlichen Folgen seien noch ungeklärt. Lebensmittel sollten daher laut «Öko-Test» möglichst wenig davon enthalten. Bei Rückständen von Pflanzenschutzmitteln seien die Bio-Produkte im Vorteil, da im Bio-Anbau die allermeisten Pestizide verboten seien.

Lieferkette und Anbaubedingungen

Weil Kakao in den Ländern des globalen Südens angebaut werde, seien die Lieferketten besonders anfällig für «problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen». Die Zeitschrift fragte nach, ob die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die universelle Mindeststandards für menschenwürdige Arbeit setzen, entlang der Lieferkette eingehalten würden. Drei der Anbieter im Testfeld ließen die Anfrage unbeantwortet.