In einem Test der Verbraucherzentrale Hamburg waren 12 von 13 Kartoffelprodukten, darunter auch Kartoffelchips, mit Palm- statt Sonnenblumenöl hergestellt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn)

Als Sonnenblumenöl zu Beginn des Ukraine-Krieges knapp wurde, verwendeten Hersteller von Chips, Cerealien, Pommes Frites, Kroketten und anderen Kartoffelprodukten ersatzweise Palmöl. Obwohl Sonnenblumenöl seit fast einem Jahr wieder ausreichend zur Verfügung steht, steckt in vielen Produkten weiter das kostengünstigere Öl der Ölpalme. Das ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Hamburg.

In 12 von insgesamt 13 im April 2023 untersuchten Produkten war immer noch Palmfett oder Palmöl verarbeitet. Nur eine Sorte Chips war wieder mit der Zutat Sonnenblumenöl im Verkauf. Dass sich die Rückkehr zum Sonnenblumenöl trotz entspannter Marktlage so in die Länge zieht, ist für die Verbraucherschützer mehr als ärgerlich.

Auf Aufdruck neben Mindesthaltbarkeitsdatum achten

Betroffene Hersteller würden die Ausnahmesituation des letzten Jahres zu ihren Gunsten ausnutzen, so die Verbraucherzentrale Hamburg. Die Flexibilisierungsmaßnahme sei ursprünglich nur für außerordentliche Lieferengpässe gedacht gewesen.

Was im Test weiter auffiel: Manche Produkte würden sogar weiter in alten Verpackungen mit falscher Kennzeichnung verkauft. In deren Zutatenliste stehe weiter Sonnenblumenöl und nur ein unscheinbarer Aufdruck «enthält Palmöl statt Sonnenblumenöl» stehe im Feld mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackungsrückseite. Wer Palmöl meiden will, solle daher genau auf die Zutatenliste achten und auch den möglichen Aufdruck im Feld des Mindesthaltbarkeitsdatum.

Palmöl ist nicht nur billiger, es besteht zu einem größeren Teil auch aus weniger wünschenswerten gesättigten Fettsäuren.